Krebsessen der ARGE Fisch auf der Tauritzmühle

Zu einer Rettungsaktion kulinarischer Art hatten die Fachberatung für Fischerei des Bezirks, die Teichgenossenschaft Oberfranken und die Arge Fisch im Landkreis Tirschenreuth in die Wanderschutzhütte Tauritzmühle eingeladen. Auf der Speisekarte stand insbesondere der amerikanische Signalkrebs, der den Deutschen Edelkrebs gefährdet. Dieses Essen sollte verdeutlichen, dass es schade wäre, die Krebs-Neozoen nur zu fangen und nicht zu verwerten. Daher sehen die Veranstalter die Zubereitung und den Genuss als sinnvolle Ergänzung des Artenschutzes.

Der Deutsche Edelkrebs zählt zu den besonders gefährdeten Tierarten der heimischen Gewässer. Vor allem die vor über 100 Jahren „eingewanderten“ amerikanischen Krebsarten wie der Signal- und Kamberkrebs bedrohen die Bestände. Arge-Vorsitzender Hans Klupp sprach sich für gemeinsame Strategien in der Fisch- und Teichwirtschaft aus und nach Problemlösungen zu suchen.

Wie Klupp lobte auch Günther Denzler, Präsident des Bezirks Oberfranken, die Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen hinweg. Er verdeutlichte, dass sich die Fachberatung für die Fisch- und Teichwirtschaft seit 2010 mit dem heimischen Krebs auseinandersetzt. Es sei erkannt worden, dass amerikanische Krebse dem Deutschen Edelkrebs das Leben schwer machen. Er forderte daher, „möglichst viele amerikanische Krebse zu verzehren und dem heimischen Krebs eine Chance zu geben“.

In Vertretung von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz verwies Peter Thoma als Vorsitzender der Teichgenossenschaft Oberfranken auf die Bedeutung der Fischerei und der Teichwirtschaft im Bezug auf den Naturschutz. Das Problem mit den amerikanischen Krebsen habe bereits europäische Dimensionen erreicht. Gleichzeitig verdeutlichte er, dass der Krebs sehr eiweißreich und eine sinnvolle Ernährung sei.

Bürgermeister Manfred Porsch verwies auf die Genussregion Oberfranken. Zudem erinnerte er an das große Teichgebiet in der Region und verdeutlichte: „Flüsse und Bäche kennen keine Grenzen.“ Uwe Schäffler, Küchenmeister und Pächter der Tauritzmühle, hatte mit Susi Schönmann für das anschließende Essen mehrere Signalkrebse und geräucherte Forellen zubereitet.

Artenschutz durch Aufessen