Gefährdung der Teichwirtschaft

Gefährdung der Teichwirtschaft

Karpfenteichwirtschaft findet inmitten der Natur und im Einklang mit ihr statt. Große Teichgebiete zählen aus diesem Grund zu den ökologisch wertvollsten und artenreichsten Kultur-Landschaften unserer Heimat. Meist in bester Absicht werden deshalb zahlreiche Auflagen und Regelungen zum Erhalt dieser Gebiete, zum Schutz einzelner Arten und zur Förderung der Biodiversität verordnet. Viele Teiche unterliegen der EU-Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, der EU-Vogelschutz-Richtlinie oder sind Naturschutzgebiet. Zum Leidwesen der Fischer bedingt dies auch den Schutz einiger Tierarten, die verheerende Schäden in der Teichwirtschaft verursachen und dadurch die wirtschaftliche Grundlage der Fischereibetriebe bedrohen.

Fischotter

Fischotter jagen dort, wo sie mit geringstem Energieaufwand am leichtesten an Nahrung kommen. Diese beiden Tatsachen ergeben, dass eine Kulturlandschaft mit traditioneller Teichwirtschaft ideale Lebensbedingungen für den Otter bietet. Vor allem kleinere Teiche sind dabei ein bevorzugtes Jagdrevier, weil es kaum Fluchtmöglichkeiten für die Fische gibt. Neben den Fraßschäden verursacht der Fischotter auch massive Fisch-Verluste aufgrund von Stress und Beunruhigung der ruhenden Fischbestände vor allem in den Wintermonaten. Erst bei der Abfischung der Teiche ist dann der gesamte Verlust einer Produktionsperiode ersichtlich. Die Verluste und Schäden in den Teichen sind für die Fischer existenzbedrohend!

Einige Betriebe denken aufgrund der verheerenden Schäden bereits darüber nach, die Bewirtschaftung ihrer Teiche aufzugeben. Es bedarf also vernünftiger gesetzlicher Rahmenbedingungen, die auch die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Teichwirte berücksichtigen, damit dieser Lebensraum erhalten werden kann.

 

Kormoran

Wenn Kormorane tagelang in einen Teich einfallen, fressen sie oft 80 – 90 % der Ernte. Die übrig gebliebenen Fische tragen häufig schlimme Verletzungen davon und sind unverkäuflich.

 

Biber

In den letzten Jahren hat sich auch der Biber stark vermehrt; er gräbt Löcher in die Dämme und bringt damit den Teich zum Auslaufen. Er verstopft Zulaufrohre oder den Mönch. Die Beseitigung der Schäden stellt einen zermürbenden, zeitaufwändigen und vor allem kostspieligen Kampf für den Teichwirt dar.

Zu diesen Hauptgefahren für die Fischzucht kommen noch die Fischverluste durch Graureiher, Haubentaucher, Gänsesäger und den nordamerikanischen Nerz (Mink). Neben der Bedrohung des Ökosystems Teich ist es auch für den Teichwirt ein schmerzlicher Verlust, um den gerechten Lohn der harten Arbeit gebracht zu werden.