Teiche sind von Menschenhand geschaffene stehende Gewässer, die gezielt befüllt und entleert werden können und der Fischzucht dienen. Für das Befüllen wird meistens im Winter und Frühjahr das abfließende Schmelz- und Regenwasser genutzt. Wenn nur Wasser „von oben“ zur Verfügung steht, spricht man von „Himmelsteichen“. Nur selten werden Karpfenteiche mit dem Wasser eines Bachs gespeist.

Weil viele Teiche in den regenarmen Gegenden Bayerns liegen, muss mit dem wertvollen Wasser sehr sparsam umgegangen werden. Oft wird das bei der Abfischung ablaufende Wasser im nächsten Teich wieder aufgestaut. Häufig liegen deshalb mehrere Teiche treppenartig hintereinander; man spricht dann von „Teichketten“.

Zum Ablassen der Teiche dient der Mönch, ein senkrecht über dem Abflussrohr stehender Betonbau. Innen verlaufen Staubrettreihen, mit denen der Wasserspiegel durch Herausnehmen brettweise abgesenkt wird. Mönche waren  früher aus Holz und hatten ein hölzernes Schutzdächlein, das von weitem wie eine Mönchskapuze aussah.

Karpfenteiche sind durchschnittlich nur 1 m tief. Das führt zur raschen Erwärmung, die der Karpfen als wechselwarmes Tier braucht. Am Mönch, dem tiefsten Punkt, beträgt ihre Tiefe etwa 1,5 – 2 m und an den gegenüberliegenden Ufern etwa 50 – 80 cm. Das sanfte Gefälle benötigt der Teich zum langsamen Ablaufen.

Als stehendes Gewässer ist der Teich ein kleines Wunderwerk an Stoffkreisläufen und Nahrungsketten. Der von Fischen und anderen Tieren benötigte Sauerstoff wird durch Algen und höhere Wasserpflanzen im Teich erzeugt. Abgestorbene Pflanzen und Lebewesen werden im Teich auf komplizierten, natürlichen Wegen wieder zur Grundlage neuen Lebens und damit zur Nahrung des Karpfens. Angetrieben wird alles durch die Kraft der Sonne; ein uraltes und nachhaltiges System zur Erzeugung von Fischen.

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